Tolle und interessante Infos rund ums Bier

An heißen Sommertagen steigt der Durst. Und was gibt es Schöneres, als ihn mit einem kühlen Bier zu löschen? Ob Pils, Alt oder Weizen: Die Deutschen lieben ihr Bier. Wir sagen Ihnen warum und präsentieren Ihnen eine Menge Infos und Tipps rund ums Bier.

Bier bietet so viel Abwechslung wie kaum ein anderes Getränk: Rund 1.270 Brauereien in Deutschland stellen um die 5.000 verschiedene Marken und Sorten her.

Egal, ob als rustikaler Geselle beim Grillen, eleganter Begleiter zum Dinner oder trendige Erfrischung am Strand: Hauptsache, das Bier zischt und erfrischt. Doch der beliebte Gerstensaft löscht nicht nur den Durst, sondern ist auch noch gesund.

Professor Dr. Hans Hoffmeister, Freie Universität Berlin, hat herausgefunden: „Wer maßvoll Bier trinkt, tut Gutes für seine Arterien und damit für sein Herz und kann so der Gefahr eines Herzinfarktes vorbeugen. Bier hat viele weitere positive Eigenschaften: Es ist gut für die Verdauungsorgane, für starke Knochen, für Haut und Haar. Bier ist ein Jahrhunderte altes, gesundes Nahrungsmittel.”

Das tägliche Glas Bier?
Über die positiven medizinischen Wirkungen kann sich allerdings nur freuen, wer nicht zu tief ins Glas schaut. Übermäßiger Alkoholkonsum schadet der Gesundheit, unabhängig davon, ob man Bier, Wein oder Spirituosen trinkt. Als Faustregel gilt: Ein erwachsener Mann sollte nicht mehr als einen halben Liter Bier pro Tag trinken, bei Frauen ist die Grenze sogar schon mit der Hälfte erreicht. So empfiehlt es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Deutschlands beliebtester Durstlöscher
An heißen Sommertagen steigt der Durst. Und was gibt es Schöneres, als ihn mit einem kühlen Bier zu löschen? Ob Pils, Alt oder Weizen: Die Deutschen lieben ihr Bier. Wir sagen Ihnen warum und präsentieren Ihnen eine Menge Infos und Tipps rund ums Bier oder aus dem Fässchen bzw. der Flasche zu Hause. Auch bei der bleiben Frische und Geschmack – wie beim Fassbier – voll erhalten. Ein Grund, warum Flaschenbier bei Käufern sehr beliebt ist. Hinzu kommt, dass auch  kleine Mengen getrunken werden können und der Transport denkbar einfach ist. Ob eine Kiste oder der berühmte 6er- Träger: Beide sind im Auto schnell verstaut.

Bestes Aroma bei 7 - 9 Grad
Ist das Bier erst im Haus, scheiden sich oft die Geister. Nämlich darüber, welche Temperatur ein Bier haben soll. Die einen mögen es eiskalt, die anderen magenfreundlich warm. Das beste Aroma entwickelt Bier zwischen 7 und 9 Grad Celsius, sagen die Experten. Kühlschränke haben in der Regel genau diese Temperatur. Also sind sie der beste Aufbewahrungsort für das Bier, sofern man nicht einen Keller mit ähnlichen Temperaturen hat ... Aber aufgepasst: Bier ist ein Frischeprodukt und nur begrenzt haltbar. Nicht länger als vier Monate sollte man das leckere Gebräu zu Hause lagern. Aber eigentlich gibt es keinen Grund, Bier so lange liegen zu lassen. Im Gegenteil: Es gibt genügend Anlässe, zu denen das geliebte Getränk genau richtig ist.

Das deutsche Reinheitsgebot
Bier verdankt seinen guten Ruf dem deutschen Reinheitsgebot, dem ältesten Lebensmittelgesetz der Welt. Bayernherzog Wilhelm IV. forderte vor 490 Jahren: „Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.“ Der Bayernherrscher wollte damit dem damals abenteuerlichen Treiben beim Bierbrauen den Garaus machen.

Denn unsere Vorfahren kamen auf die absonderlichsten Ideen, um ihr Bier besser unter die Leute bringen zu können: Vom Zusatz von Kräutern ist zu lesen, von Ruß (für Dunkelbier), von Kreidemehl (um sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen), und sogar Stechapfel und Fliegenpilz sollen zur geschmacklichen Verfeinerung des damaligen Gebräus verwendet worden sein.

Herzog Wilhelm sorgte am 23. April 1516 mit seinem Erlass für klare Verhältnisse: Bier wird aus Hopfen, Gerstenmalz und Wasser hergestellt. Punkt. Die Hefe wurde nicht erwähnt, sie war damals n ch nicht bekannt, ebenso wenig wie die Tatsache, dass Hefesporen aus der Luft die Gärung beeinflussten. Erst später gelang es, Hefe zu züchten und damit auch eine gleich bleibende Qualität des Bieres sicherzustellen.

Das bayerische Reinheitsgebot breitete sich relativ zügig über ganz Deutschland aus, obwohl auch andernorts längst ähnliche Regelungen getroffen worden waren. Seitdem dürfen in Deutschland gebraute Biere nur aus Gerste, Hopfen, Hefe und Wasser gebraut werden. Zucker, Chemikalien oder Aromastoffe haben im Bier nichts zu suchen und sind tabu.

Der Erlass von Herzog Wilhelm IV. (oben) trug den Titel: „ Wie das pier summer un winter auf dem Land sol geschenckt und prauen werden“. Dabei ging es nicht nur um die Zutaten fürs Bier, sondern auch um die Preise beim Ausschank.

Welches Bier macht den Durst erst schön?
Welche Sorte soll es sein: obergärig oder untergärig? Untergäriges Bier heißt so, weil die Gärung sich bei unteren Temperaturen (5–10 °C) abspielt. Die Hefe setzt sich dabei unten im Bottich ab. Zu dieser Sorte gehört das beliebte Pilsener.

Bei obergärigem Bier erfolgt die Gärung bei oberen Temperaturen (12–25 °C), wobei die Hefe nach oben steigt. Dieses Verfahren ist uralt, weshalb Biere dieser Brauart als „Alt“ bezeichnet werden.

ALT: Obergäriges Vollbier von dunkler Farbe und mit betontem Hopfencharakter. Ursprünglich im rheinischen Westen beheimatet, inzwischen auch im Norden.

ALKOHOLFREIES BIER: Bier, dem in einem Spezialverfahren der Alkohol entzogen wird. Als Rest bleibt maximal 0,5 % Vol. Alkohol. Nach deutschem Reinheitsgebot gebraut.

BERLINER WEIßE: Obergäriges, schwach gehopftes Bier mit hohem Kohlensäuregehalt, hergestellt aus einem Gemisch von Gerstenund Weizenmalz.

BOCKBIER: Untergäriges Starkbier, benannt nach der Stadt Einbeck, früher „Aimpöck“, wo solches Bier erstmals gebraut wurde. Die Herstellung ist meist an bestimmte Jahreszeiten gebunden, z. B.Maibock.

EXPORTBIER: Untergäriges Vollbier, meist hell, im Bierland Bayern auch dunkel. Stärker eingebraut, wodurch es sich früher besonders für den Export eignete.

KÖLSCH: Helles obergäriges Vollbier mit besonderer Betonung des Hopfencharakters. Die Herstellung ist ausschließlich auf den Kölner Raum beschränkt.

LEICHTBIER: Bier mit geringerem Kaloriengehalt und Alkoholgehalt (ca. 2–3,2 % Vol. Alkohol) als Vollbier (ca. 4–5 % Vol. Alkohol).

MÄRZEN: Untergäriges Vollbier, vollmundig und mit betontem Malzaroma, schwach gehopft. Hauptsaison ist der März.

PILS(ENER): Helles untergäriges Bier mit meist kräftigem Hopfengeschmack. Benannt nach der böhmischen Stadt Pilsen, wo es 1842 zum ersten Mal gebraut wurde. Heute der berühmteste Biertyp.

SCHWARZBIER: Dunkles untergäriges Bier von Pilsener Brauart.

STARKBIER: So heißen alle Biere mit einem höheren Gehalt an Extraktstoffen vor der Gärung, woraus sich dann auch ein höherer Alkoholgehalt ergibt.

WEIZENBIER: Helles obergäriges Vollbier, aus Weizenmalz gebraut, stark kohlensäurehaltig. Auch Weißbier genannt.

Bier macht nicht dick!
Ein schlechtes Gewissen muss niemand haben, wenn er sich ein Bier gönnt. Denn der „Bierbauch“ ist eine Legende.

Der Duden sagt: „Bierbauch, umgangssprachlich für dicker Bauch”. Doch hier führt die Duden-Redaktion auf die falsche Fährte. Denn dicke Bäuche gibt es zwar zuhauf, doch diese Bäuche kommen eindeutig und wissenschaftlich erwiesen nicht vom Bier. Bier macht nicht dick, denn es hat nach Wasser und Tee die wenigsten Kalorien.

Eine tschechische Studie stellte fest: Männlicher Biergenuss hat nichts zu tun mit dem Leibesumfang. Und Frauen, die moderat Bier trinken, sind im Durchschnitt sogar etwas dünner als ihre abstinent lebenden Geschlechtsgenossinnen. Auch ein Blick auf die Kalorientabelle zeigt: Bier hat mit 76 Kilokalorien (kcal) pro 200 ml weniger Kalorien als Apfelsaft (96 kcal). Auch Milch ist kalorienreicher (136 kcal) und Rotwein hat mit 148 kcal doppelt so viele Kalorien wie Bier. Beim Vergleich mit fester Nahrung wird’s noch deutlicher: Eine Scheibe Roggenbrot mit Butter und Mortadella hat mit 357 kcal mehr als das Vierfache eines Glases Bier.

Für jede Gelegenheit das richtige Bier. Hier einige Tipps rund um verschiedene Sorten und den richtigen Umgang.
Bier verträgt Wärme ebenso wenig wie Licht. Kühl und dunkel muss es aufbewahrt werden, also niemals in der Sonne oder im Heizungskeller. Auch Neonlicht ist abträglich. Wenn Bier älter als 4 Monate wird, verändert sich der Geschmack und auch die obligate Schaumkrone fällt dann dünn aus oder bildet sich gar nicht mehr. Beim Kauf finden Sie auf dem Etikett das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Bier entwickelt sich am besten gut temperiert (7–9 °C), was in früheren Zeiten selten möglich war. Erst der deutsche Wissenschaftler Carl von Linde löste das Problem der Kühlung 1877 mit seinem Patent einer Ammoniak- Kältemaschine, wofür er weltweit Bewunderung erntete.
Egal, ob Pils, Weizen oder Alt – ein Bier muss richtig eingeschenkt werden, damit es voll zur Geltung kommen kann.

So geht’s: Halten Sie das Glas gerade und gießen Sie das Bier in die Mitte. Das volle Glas kurz absetzen und warten, bis der Schaum sich gesetzt hat. Die Prozedur wird wiederholt, bis sich oben auf dem Bier eine schöne Schaumkrone gebildet hat.
Achtung beim Weizenbier: Das Glas schräg halten, aus der Flasche langsam einschenken, die Hefe durch Rollen der Flasche lösen und zum Schluss mit Schwung in das Glas füllen.