Beeren - Schwarz, Rot und Grün

Nein, wir sprechen nicht von politischen Verhältnissen, sondern davon, was den Sommer ein bisschen schöner macht: die Beerenvielfalt.

Mal süß, mal säuerlich:
Beeren bereichern zurzeit unseren sommerlichen Speiseplan. Was sie so einzigartig macht? Getreu dem Motto klein aber oho, strotzen sie vor gesunden Inhaltsstoffen. Für sie spricht außerdem der pflegeleichte Umgang – zumindest, wenn sie frisch geerntet sind. Dann genießt man sie von der Hand in den Mund.

Doch leider endet die Saison im September. Einfrieren ist deshalb eine praktische Möglichkeit, den Sommer zu verlängern. Besonders gut vertragen Heidel-, Johannis-, Him- und Brombeeren die Kälte. Dabei empfiehlt es sich, Him- und Brombeeren einzeln zu verlesen und auf einem Teller  vorzufrieren. Anschließend bleiben die Beeren, in einem Gefrierbeutel verpackt, rund ein Jahr frisch. Zum Verarbeiten  verwenden Sie sie am besten halbgefroren.

Wissenswertes zu Beeren

Brombeeren

Allgemeines: Vom altdeutschen Wort bramoberi für Dornbeere leitet sich ihr Name ab. Sind die Dornen überwunden, wird man mit einem sehr aromatischen Geschmack belohnt. Übrigens: Die Boysenbeere ist eine Kreuzung zwischen Him- und Brombeere.

Inhaltsstoffe: Die Brombeere enthält viel ß- Carotin, eine Vitamin A-Vorstufe. Zusammen mit Vitamin E – das reichlich enthalten ist – und Vitamin C gehört es zu den so genannten Radikalfängern. Das heißt, sie eliminieren schädliche Stoffwechselprodukte. Ansonsten erhalten Sie beim Brombeerverzehr noch eine gute Portion Eisen und Magnesium.

Einkauf/Lagerung: Fest, dick und schön glänzend sollten Brombeeren sein. Ansonsten gilt für die Früchte, was auch für die anderen Beeren gilt: Sie vertragen weder Hitze noch lange Transportwege und halten sich ca. 2 Tage im Kühlschrank.

Besonders lecker in: Marmelade

Stachelbeeren

Allgemeines: Irgendwie wundert es ja nicht, dass die Stachelbeere bei den Engländern am beliebtesten ist. Hier genießt man zu Lamm z. B. eine Stachelbeer-Minz-Sauce. Bei uns stehen sie hinter Him- und Blaubeere etwas zurück. Schade. Vielleicht helfen ja die nachfolgenden Argumente, das zu ändern.

Inhaltsstoffe:
Unter den heimischen Beeren bietet die Stachelbeere den meisten Fruchtzucker und ist damit ein schneller Energielieferant. Darüber hinaus enthält sie reichlich Fruchtsäuren, die verdauungsfördernd wirken und Kalium, welches entwässernd wirkt. Die Fruchtsamen aus dem Inneren regen ebenso wie der Ballaststoff Pektin die Verdauung an.

Einkauf/Lagerung: Stachelbeeren sind die einzigen Beeren, die auch unreif geerntet werden können. Diese Früchte eignen sich dann zum Kochen. Ansonsten greifen Sie auf reife Früchte zurück, die sich im Kühlen eine Woche halten.

Besonders lecker in:
Kuchen, Kompott

Johannisbeeren, rot und schwarz

Allgemeines: Weil man sie ab Ende Juni – rund um den Johannistag (24.06.) – erntete, erhielten die Johannisbeeren ihren Namen. Es gibt sie in Rot, Schwarz und Weiß aber auch in Grün und Gelb. Unter geschmacklichen Gesichtspunkten wählen die meisten aber die roten Beeren.

Inhaltsstoffe: Mit einer Eins plus schneiden die schwarzen Sorten im Vitamin- und Mineralstoffcheck ab. Rote und Schwarze enthalten sehr hohe Mengen an Vitamin C, Kalium, Magnesium und Eisen. Sie strotzen nur so vor Ballaststoffen und ihre Farbstoffe Carotinoide (rote Beeren) und Anthocyane (schwarze Beeren) wirken als Radikalfänger und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Einkauf/Lagerung: Die sehr empfindlichen Beeren mögen keine Hitze. Ist das Schälchen am Boden nass, lassen Sie es stehen, denn matschige Beeren schimmeln schnell und infizieren auch die anderen Beeren. Legen Sie sie zu Hause sofort auf flache Teller. Mit Frischhaltefolie abgedeckt halten sie dann ca. zwei bis drei Tage im Kühlschrank.

Besonders lecker in: Kuchen, Kompott  Milch oder einfach pur

Himbeeren

Allgemeines: Ihr süßer und saftiger Geschmack ist unverwechselbar und deshalb sind Himbeeren bei vielen noch beliebter als die Erdbeere. Mittlerweile gibt es nicht nur rote Früchte sondern auch gelbe und goldfarbene.

Inhaltsstoffe:
Himbeeren enthalten viel Vitamin C, Magnesium und Kalzium sowie Kalium, welches entwässernd wirkt. Unterstützt und verstärktwird dieser Effekt noch durch Fruchtsäuren wie die Zitronensäure.

Die reichlich enthaltenen, so genannten sekundären Pflanzenstoffe sollen immunstimulierend und Krebs vorbeugend wirken. Relativ hoch ist auch der Eisengehalt.

Einkauf/Lagerung: Achten Sie auf glänzende, pralle Früchte. Der Boden der Verpackung sollte nicht nass sein, denn dann sind die Früchte schon matschig und schimmeln schneller. Zu Hause legen Sie die Früchte ungewaschen in eine flache Schüssel oder auf einen flachen Teller. Da die Himbeeren – wie auch die anderen Sorten – sehr empfindlich sind, halten sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks höchstens zwei bis drei Tage.

Besonders lecker in:  Rote Grütze und Eis mit heißen Himbeeren

Blaubeeren

Allgemeines: Bei den Blaubeeren die wir heute in den Märkten erhalten, handelt es sich in der Regel um Kulturblaubeeren. Das erkennen Sie z. B. daran, dass Kulturheidelbeeren im Gegensatz zu ihren kleineren Verwandten, den Waldheidelbeeren die Zähne nicht blau färben.

Inhaltsstoffe: Die blau-violette Farbe erhältdie Beere durch Anthocyane, eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe (sPs). Ihnen wird z. B. nachgesagt, die Sehkraft zu verbessern. Ebenfalls zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe gehören die enthaltenen Tannine (Gerbstoffe), die unser Immunsystem positiv beeinflussen und auch die Blutfettwerte senken sollen. Schon mit 100 g Blaubeeren können Sie 1/6 Ihres Tagesbedarfes an Ballaststoffen decken und damit Ihre Verdauung in Schwung bringen. Und was sind schon 100 Gramm?

Einkauf/Lagerung: Der weiße Reif auf den Früchten dient Ihnen als Zeichen für Frische. Der Verpackungsboden sollte nicht matschig sein. Gründlich sauber werden die Früchte, wenn Sie sie in eine Schüssel mitWasser geben und Blätter und Stiele einfach abschöpfen.

Besonders lecker in: Milch, Eis und als Kuchenbelag